ctrlX AUTOMATION von Bosch Rexroth – spannend auch für Start-ups
Unser Premium Netzwerkpartner Bosch Rexroth hat mit ctrlX AUTOMATION eine Plattform entwickelt, die auch für Start-ups, aber nicht nur für sie spannend ist. “Wir sind überrascht, wie viele innovative Firmen aus dem IT-Bereich interessante Software-Lösungen für die Fabrik haben!”
Entwickelt wurde der “Automatisierungsbaukasten” vor allem für die Fabrikautomation, kommt aber laut Hans Michael Krause, Director Product Management ctrlX World, auch bei der Gebäudeautomation zum Einsatz.
Im Interview erzählt er mehr über die Lösung und den Store, in dem Apps und Services für ctrlX AUTOMATION auch von Partnern eingestellt werden können. Michael spricht auch über das Business Modell, Stichwort Plattformökonomie, wie die Zusammenarbeit mit Start-ups aussieht und was es mit der ctrlX developR Challenge auf sich hat.
Zu welchem Bereich von Bosch Rexroth gehört ctrlX AUTOMATION? Wo sitzt ihr? Was ist der Schwerpunkt bzw. welche Produkte vertreibt ihr?
Bosch Rexroth entwickelt und produziert verschiedene Technologien in Lohr und beschäftigt dort rund 6.000 Mitarbeiter. ctrlX AUTOMATION kommt vom Geschäftsbereich der elektrischen Automatisierung und ist vor allem für die Maschinenbauer und Maschinenbetreiber in der Fabrikautomation gedacht, die ihre Maschinen automatisieren möchten. Darüber hinaus kommt ctrlX AUTOMATION jedoch auch in anderen Branchen wie der Gebäudeautomation zum Einsatz.
Seit wann gibt es ctrlX AUTOMATION? Kannst Du sagen, worum es genau dabei geht?
ctrlX AUTOMATION wurde Ende 2019 zum ersten Mal präsentiert und ist seit 2020 verfügbar. Nach gut 18 Monaten setzen es bereits über 300 Kunden ein. Es ist ein professioneller Automatisierungsbaukasten mit Servo-Motoren und -Antrieben, Steuerungstechnik, IPC und Bediengeräten. Dazu kommt ein großer Software-Anteil für verschiedene Steuerungsaufgaben wie SPS-, Bewegungs- oder Robotik-Anwendungen. ctrlX AUTOMATION wird jedoch auch als IoT-Gateway-Lösung für Bestandsmaschinen genutzt. Das Besondere an der Software ist, dass wir bewährte IT-Konzepte wie Micro-Services, Software-Container, IT-Sicherheitslösungen, VPN-Zugänge und zentrale Datendienste in die Automatisierungswelt eingeführt haben und damit die Automatisierung und IT zusammenbringen. Dazu haben wir die Plattform als offene Plattform gestaltet und bieten offene Schnittstellen (API) und ein Software Development Kit zur flexiblen Erweiterung.
Alle reden von Schaffung digitaler Services, war das auch ein Ziel von ctrlX AUTOMATION? Wie sehen die Services aktuell aus? Was plant ihr in eurem Bereich noch?
Durch unsere offene Plattform und hohen IT-Sicherheitsstandards bieten wir die ideale Voraussetzung zur Schaffung von digitalen Services. Aktuell bieten wir da zum Beispiel mit dem ctrlX Device Portal eine Flotten-Management-Lösung für Automatisierungsgeräte an. Fabrikbetreiber können so flexibel ihre Geräte zentral verwalten und müssen nicht bei Aktualisierungen der Software von Schaltschrank zu Schaltschrank laufen und sich direkt mit den Steuerungen verbinden. Wir planen weiterhin einen Service-Indikator über unsere Komponenten. Über Partner aus unserem Ökosystem ctrlX World bieten wir aber auch Services im Bereich der Erfassung der Linien-Effizienz (OEE) oder Netzwerk-Sicherheit.
Was ist das Business-Modell hinter der Plattform, Stichwort Plattformökonomie?
Wir möchten unseren Kunden eine möglichst große Auswahl an Lösungen bieten, damit sie schnell ihre Ideen umsetzen können oder ihre Produktion absichern und gleichzeitig flexibel halten können. Dafür bieten wir mit dem ctrlX Store einen zentralen Marktplatz für Software und Services für ctrlX AUTOMATION. Diese sind von Bosch Rexroth und unseren ctrlX World Partnern aus unserem Ökosystem, die diese dort direkt verkaufen.
Was sind eure Learnings bisher? Was hat euch überrascht?
Wir sind überrascht, wie viele innovative Firmen aus dem IT-Bereich interessante Software-Lösungen für die Fabrik haben! Bisher haben diese aber einfach keinen Zugang dahin erhalten. Die Automatisierungswelt wurde in der Vergangenheit von oft geschlossenen Standards der großen Anbieter und Vorschriften der Maschinenbetreiber dominiert. Wir haben diese Welt aufgebrochen und die Brücke zur IT geschlagen. Dies erkennen zahlreiche Kunden und Partner an, der Zuspruch ist enorm. Aktuell haben wir 45 Partner und weitere 50 Unternehmen möchten aktuell bei uns Partner werden. Das hat uns echt überrascht!
Arbeitet ihr auch mit Start-ups zusammen? Wenn ja, wie sieht die Zusammenarbeit aus? Wer kann sich melden?
Ja, in unserem Partnernetzwerk ctrlX World befinden sich Start-ups bis zu Großunternehmen. Wir kooperieren zum Beispiel mit Start-ups aus den Bereichen der Robotik, maschinelles Lernen oder Bilderkennung. Diese entwickeln Apps und Dienste für ctrlX AUTOMATION, die wir gemeinsam über den ctrlX Store anbieten. Melden kann sich jeder, der eine interessante Lösung für Maschinenbauer und -betreiber hat, die im Zusammenspiel mit ctrlX AUTOMATION denen das Leben einfacher macht.
Bis 31.12. läuft die Bewerbungsfrist für die ctrlX developR Challenge? Worum geht es bei dem weltweit stattfindenden Wettbewerb? Wer sollte sich bewerben?
Die ctrlX developR Challenge ist ein internationaler Ideenwettbewerb für Entwickler:innen, die unseren Automatisierungsbaukasten ctrlX AUTOMATION in verschiedenen Bereichen erweitern möchten. Das kann angefangen von der innovativen Bedienung, über Erweiterungen mit Services bis zu Anwendungen für maschinelles Lernen prinzipiell alles sein. Der Wettbewerb ist genau das Richtige, wenn man sich für Themen rund um Software Engineering interessiert und bereits Programmierkenntnisse besitzt. Wir begleiten diese Entwickler:innen bei der Umsetzung ihrer Ideen und prämieren am Ende des Wettbewerbs die Gewinner:innen bei einem Pitch-Event. Bewerben sollten sich alle, die eine pfiffige Idee haben, für die bislang die passende industrielle Steuerung gefehlt hat.
Vielen Dank für die spannenden Einblicke.